Die SYMBIOSE ARZTPRAXIS STERNECKSTRASSE 59 wird derzeit von zwei Künstler*innen und zwei Produktdesignern genutzt. Wir haben uns mit dem bildenden Künstler Peter Haas und der bildenden Künstlerin Renate Hausenblas getroffen und uns mit ihnen über Kunst, Leerstand und über einiges dazwischen unterhalten.
Beide haben jeweils eine Räumlichkeit in der ehemaligen Arzpraxis bezogen. Wobei Peter Haas, der sich in seiner künstlerischen Arbeit immer wieder mit Räumen und ihren Inhalten beschäftigt, den gesamten Leerstand mit kleinen und kleinsten künstlerischen Interventionen bespielt.
Der oder die aufmerksame Besucher*in entdeckt hinter ausrangierten Arztpraxis Vitrinen dutzende kleine Gegenstände und Artefakte, die wundersame Geschichten erzählen, oder oberhalb eines Mauervorsprunges ein riesiges verlassenes Wespennest. An der Ateliertüre von Peter Haas ist eine „GrußanRenate“ Installation von ihm angebracht worden, die in seiner Abwesenheit, die Kommunikation mit seiner Künstlerkollegin Renate Hausenblas ankurbeln möchte.
Obwohl die beiden ungefähr zur selben Zeit den Leerstand bezogen haben, laufen sie sich dennoch nicht wirklich über den Weg. Noch nicht!
Denn besonders der Künstlerin Renate Hausenblas ist es ein Anliegen, durch diese unkonventionelle Raumnutzung auch in Kontakt mit anderen Raumnutzer*innen zu kommen und so wieder neue Impulse für ihre künstlerische Arbeit zu bekommen.
Wenn man sich dann doch, im Rahmen eines Besuches von den Supers beispielsweise, doch über den Weg läuft und gemeinsam in den Raum „hineindenkt“, dann wird über mögliche Treffen und Formate wie „Atelier-opendays“, „Küchentalks“, "Leerstandsjourfixs", „Kunstsprechstunde“ und noch so einiges mehr nachgedacht...„Gut, dass auch andere da sind“, sind sich die beiden jedenfalls einig.
Eine Leerstandsbespielung hat aber auch einen schalen Nachgeschmack. Es sind keine Räume die glänzen. Es ist kein Rahmen, welches den Scheinwerfer auf einen richtet. Es sind Räume, die Vergangenheit haben, die viel zu erzählen haben, von Erlebtem und nicht Erlebtem, von Hoffnungen und Banalitäten, von Nüchternheiten und Prekariaten.
Aber sind es nicht auch Räume voll Inspiration? Sind es nicht auch Räume, die nicht im Kanon singen? Fix ist,...ein Leerstand ist kein „geschützer Raum“ aber ein "freier Raum". So vieles ist möglich...
Aber jetzt heisst es erstmal ankommen und eingewöhnen. Die künstlerische Arbeit von Renate Hausenblas ist nicht nur inhaltlich vielschichtig, sondern auch vielzählig und kleinteilig. Das heißt, sie hat viele Kisten mit jeder Menge an Materialien zu sortieren und im Raum zu strukturieren. Mitten drin, die ehemalige Arzt-Liege, die dann auch schon mal zum Ausruhen genutzt wird. Auch bei Peter Haas hat sich in seinem langen künstlerischen Schaffen jede Menge Kunst und Material angesammelt. Das will ebenso behütet, strukturiert, analysiert und vielleicht neu verwendet werden.
Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt, wie sich die nächste Zeit für die beiden entwickeln wird und halten euch gerne darüber auf dem Laufenden.
Weitere Informationen zu Renate Hausenblas findet ihr hier: https://www.renatehausenblas.com
Weitere Informationen zu Peter Haas findet ihr hier: https://www.basis-wien.at/db/person/16012
Mit lieben Grüßen
Die Supers
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